Geht man von der Schuhstraße Richtung Scheelen- oder Judenstraße, überquert man einen modernen städtischen Platz. Bis Januar 2006 wussten nur noch sehr an Geschichte Interessierte, dass es auf diesem Platz einst einen Pferdemarkt gab. Und zwar immerhin 542 Jahre lang. Von 1358 bis etwa 1900. Weil die Altstadtgilde das ziemlich schade fand hat sie dafür gesorgt, dass es dort heute ein Kunstwerk gibt, das an den alten Pferdemarkt erinnert. Das Blaue Pferd: ein schillerndes Bodenrelief aus Glasgranulat, eingelassen in eine fein gestaltete Bronzeplatte.
Wer es bemerkt, den grüßt das Blaue Pferd freundlich mit angehobenem Vorderhuf. Es wirkt irgendwie lebendig. Und wer genau hinhört, kann sogar ein leises Schnauben hören. Auf der Bronzeplatte finden sich neben Wörtern wie Roß, Rappe, Mähre, Mustang, Stute, Fuchs und Schimmel mehrere Hufeisen, ein Sattel, handelseinige Hände, Inschriften und noch viele andere Symbole für den Pferdehandel.
Gestaltet hat das goldgepunktete Blaue Pferd der hannoversche Künstler Prof. Siegfried Neuenhausen. Gestiftet wurde es von der Altstadtgilde. Die Anlieger, die Sparkasse, die Friedrich-Weinhagen- und die Kaiserhaus-Stiftung Heinz Geyer haben die Altstadtgilde tatkräftig mit Spenden unterstützt.
Sie waren schon mal auf dem Platz und haben das Blaue Pferd unbemerkt übergangen? Macht nichts. Gehen Sie einfach nochmal zurück. Es lohnt sich.
Objekt: Blaues Pferd, 2005
Künstler: Prof. Siegfried Neuenhausen
Materialien: Bronze, Glasgranulat, Beton
Standort: Ehemaliger Pferdemarkt zwischen Scheelen-, Juden- und Schuhstraße